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Fiume – Ein historisches Stück

Das Theaterstück „Fiume“ behandelt die Besetzung der Stadt Fiume durch die Arditi, die Sturmtruppen der italienischen Armee, die desertierten und sich 1919 dem Dichter Gabriele D’Annunzio anschlossen.

1920 besetzt der Dichter Gabriele D’Annunzio mit einem Haufen Deserteure eine Stadt für Italien, die der italienische Staat nicht will.

Und zwischen der Stimme des Dichters, den knallenden Stiefeln auf dem Asphalt, dem Rauschen der Maschinen in den Fabriken vor der Küste zieht sich in einem rasenden Fest alles zusammen.

Zischend die Ideen der Avantgarde-Kunst, die Schrecken aus den schneebedeckten Bergen. 

Von der Bühne treten die Symbole ins Leben, die Mussolini in Mailand dankbar entgegennimmt. 

Arbeiter*innen taumeln zwischen den Feiernden.

Kokain von der Decke herab, zwei Lippen berühren sich fast und das Begehren zieht sich hindurch. 

Yoga und Liebesdreieck, Befreiung der Frau und Feier der Nation. Eine Verfassung auf Basis der Musik – Faschismus.

Alles rattert durch die Strassen von Fiume als geschichtliches Zwischenspiel: Was passiert, wenn alles herunterbricht, wenn die Katastrophe schon passiert ist und die Widersprüche einen Punkt erreicht haben, an dem es kein Zurück mehr gibt? Was, wenn die liberale Ideologie einen unlösbaren Anschlagpunkt erreicht hat, der Moment für die Revolution schon vorbei und begleitet von Orgien und Schreien nach Leben und Liebe schon die nächste Katastrophe im schwarzen Hemd herbeimarschiert?

Da die Region um die Stadt nach dem Ersten Weltkrieg nicht an Italien fiel, fühlten sich viele nationalistisch denkende Italiener_innen betrogen und unterstützten das Bestreben D’Annunzios und seiner Schar, die Stadt für Italien zu besetzen. Die italienische Regierung forderte den Rückzug der Besetzer_innen und umstellte die Stadt, erlaubte aber erst nach eineinhalb Jahren direkte militärische Intervention. In der Zwischenzeit entwickelte sich innerhalb der Stadt ein Schmelztiegel verschiedener Ideologien: Protofaschistische Ideen trafen auf sozialistische Anschauungen, Freigeister sahen in Fiume die Möglichkeit einer Rückkehr zur Natur.

Heute steht die Besetzung von Fiume für die Geburt der faschistischen Ästhetik. Das Theaterstück begleitet die Besetzung von Beginn bis zu ihrem Ende, beobachtet die politischen Geschehnisse in, um und nach Fiume und zoomt ins Privatleben der historisch beteiligten Figuren.

Ein Abend, der angriffig und mit Humor an die Fragen von damals und dabei auch an die Fragen von heute heranführt.

Mit: Leon Blohm, Sophie Eglin, Jakob Fecht, David Gottlieb, Ondrej Graf, Luise Hipp, Milena Kaltenbach, Theresa Manz, Carla Richardsen, Antonin Rohdich, Liam Rooney, Kim Werner.

Regie: Artemisia Valisa
Text: Antonin Rohdich
Bühnenbild: Manuel Hablützel, Luka Wohlwend, Livio Vasella
Kostüme: Soraya Vanrenterghem, Moritz Rietschel
Foto: Regula Bearth, ZHdK

Die Uraufführung von «Fiume» wird am 6. August 2022 im Rahmen des Festivals «Rote Kulturtage» im Volkshaus Zürich stattfinden und dort auch am 7. August 2022 noch einmal gespielt werden. 

Tickets >> hier

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Organisation: Rote Kulturtage in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Zürich

Wann und wo:
6.8.22, 20.30 Uhr + 7.8.22, 19.30 Uhr, Volkshaus Zürich, Theatersaal,  Stauffacherstr. 60, Zürich

  • Organizzato da: Rote Kulturtage
  • In collaborazione con: IIC di Zurigo