Die italienische Debatte, und zwar nicht nur die fachliche, sondern auch die kulturelle, ist voll von Verweisen auf die Antike: Während die akademischen Strukturen darunter leiden, nehmen im Fernsehen die Zahl und der Erfolg der Sendungen über Geschichte, insbesondere über die Geschichte Roms, zu. Wir sprechen über dieses Phänomen mit Giusto Traina und Imma Eramo.
Giusto Traina, der an der Universität von Salento und an der Sorbonne römische Geschichte lehrt (und in der Vergangenheit auch griechische Geschichte unterrichtet hat), ist anderer Meinung. Und er kritisiert die heutige Lehre der antiken Geschichte, die zumindest in Italien an bestimmten eingefahrenen Klischees festhält und weiterhin die geopolitischen Veränderungen und neuen historischen Paradigmen vernachlässigt.
Traina entgeht der Falle, in die viele tappen, und lädt uns ein, die Antike Geschichte neu zu überdenken. Ausgehend von drei im Jahr 2023 veröffentlichten Büchern (I Greci e i Romani ci salveranno dalla Barbarie, Laterza; La prima guerra mondiale della storia, Laterza; Imperium. Il potere dall’antica Roma ai moderni modelli politici, Solferino), schlägt er vor, eine „moderne antike Geschichte“ zu konzipieren, die einigermassen umfassend und vor allem polyzentrisch ist und auf einer dialektischen Beziehung zwischen Machtzentren und Peripherien beruht. Und er fordert sowohl die traditionalistischen Anhänger des Klassizismus als auch bestimmte Antikexperten heraus, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
Imma Eramo ist Forscherin für klassische Philologie an der Universität Bari, wo sie Exegese der Quellen der griechischen und römischen Geschichte und der lateinischen Literatur unterrichtet. Sie beschäftigt sich mit Geschichtsschreibung und antiker und byzantinischer Literatur. Sie hat die kritischen Ausgaben der Rhetorica militaris von Syrian (mit einer Anmerkung von Luciano Canfora, Daedalus 2008) und des anonymen De militari scientia (mit einem Vorwort von John Haldon, Besançon 2018) herausgegeben. Zuletzt hat sie die Übersetzung und den Kommentar von Frontinus‘ Stratagemmi (mit einem Vorwort von Giusto Traina, Rusconi 2022) herausgegeben.
Veranstaltung in italienischer Sprache.
Der Eintritt ist frei, die Anmeldung ist für alle Personen obligatorisch. Klicken Sie dafür auf den grünen Schalter unten „Prenota ora“ oder rufen Sie uns an unter 044 202 48 46. Um die Anmeldung zu stornieren, schreiben Sie bitte an: iiczurigo@esteri.it
Wann und wo:
18.01.2024, 19 Uhr
Kirchgemeindehaus Friesenberg, Schweighofstrasse 239, 8055 Zürich
Mezzi pubblici: da Zürich HB tram no. 14 in direzione “Zürich, Triemli” fino alla fermata “Goldbrunnenplatz”. Scendere a Goldbrunnenplatz e prendere i bus no. 32 in direzione “Zürich, Strassenverkehrsamt” fino alla fermata “Friesenbergstrasse”, a piedi 3 min.
Wir weisen Sie darauf hin, dass während unseren Veranstaltungen Fotos gemacht werden, die in den sozialen Medien geteilt werden. Es ist uns ein Anliegen, Kinder und Minderjährige nicht aufzunehmen. Wenn jemand nicht fotografiert werden möchte, bitten wir um eine telefonische Kontaktaufnahme. Besten Dank!
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