In den letzten Jahren wurde viel über die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit gesprochen. Dieser Prozess, der sich von den angelsächsischen Ländern ausgehend über die ganze Welt ausgebreitet hat, hat auch Italien erfasst: man denke nur an den Erfolg der Werke von Igiaba Scego oder Francesca Melandris Roman Sangue Giusto. Inmitten der literarischen Erzählungen, des öffentlichen Diskurses und der politischen Geschichte besteht die Gefahr, dass ein ungenannter kollektiver Protagonist der kolonialen Affäre in der Debatte fehlt: die Kolonisten selbst: ihre Beweggründe und Enttäuschungen, ihr Leben zwischen Propaganda und einer harten und feindlichen Realität.
Als Forscher und Dozent für Zeitgeschichte an der Universität Siena hat sich Emanuele Ertola mit verschiedenen Aspekten der Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert befasst, insbesondere mit der kolonialen Expansion zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert, der italienischen Auswanderung nach Afrika, der Rückkehr ehemaliger Kolonisten in ihre Heimat und ihrer Wiedereingliederung in die Gesellschaft sowie den komplexen Hinterlassenschaften des Kolonialismus in der Politik, der Kultur und der Vorstellungswelt der Republik, einschliesslich des langfristigen Überlebens von Stereotypen des kolonialen Rassismus. Zu diesen Themen hat er u. a. die Bücher „In terra d’Africa. Gli italiani che colonizzarono l’impero“ (Laterza 2017) und „Il colonialismo degli italiani. Storia di un’ideologia“ (Carocci 2022).
Veranstaltung in italienischer Sprache.
Der Eintritt ist frei, die Anmeldung ist für alle Personen obligatorisch. Klicken Sie dafür auf den grünen Schalter unten „Prenota ora„ oder rufen Sie uns an unter 044 202 48 46. Um die Anmeldung zu stornieren, schreiben Sie bitte an: iiczurigo@esteri.it
Wann und wo:
2.11.23, 19.00 Uhr
Paulus Akademie; Pfingstweidstrasse 28, 8005 Zürich
ÖV: Ab Zürich HB Tram Nr. 4 in Richtung „Zürich Altstetten Nord“ bis zur Haltestelle „Schiffbau“, zu Fuss 3. Min.
Wir weisen Sie darauf hin, dass während unseren Veranstaltungen Fotos gemacht werden, die in den sozialen Medien geteilt werden. Es ist uns ein Anliegen, Kinder und Minderjährige nicht aufzunehmen. Wenn jemand nicht fotografiert werden möchte, bitten wir um eine telefonische Kontaktaufnahme. Besten Dank!
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