Jack Nicholson
Regie: Michelangelo Antonioni, I/F/E 1974/75; 125′ E/d
Mit Jack Nicholson, Maria Schneider, Jenny Runacre, Ian Hendry, Steven Berkoff, Ambroise Bia, James Campbell, Manfred Spies, Ángel del Pozo, Chuck Mulvehill
Ein frustrierter Reporter begibt sich auf eine Art Sinnsuche durch Europa, um im spanischen Nirgendwo an der Seite einer jungen Schönen sein Leben auszuhauchen. Auf seiner Recherche für einen Dokfilm über Guerillakämpfer in Zentralafrika steigt der Fernsehjournalist David Locke (Jack Nicholson) im einzigen Hotel eines abgelegenen Wüstenkaffs ab, wo er die Bekanntschaft des Geschäftsmanns David Robertson macht. Als er seinen Zimmernachbarn eines Tages tot im Hotelbett auffindet, nutzt er die Gelegenheit, dessen Identität anzunehmen: Er fälscht die Pässe, tauscht seine Habseligkeiten gegen diejenigen des Briten, inszeniert seinen eigenen Tod und lebt fortan nach Robertsons Agenda, die eine intensive Reisetätigkeit vorsieht. Doch bereits in München wird dem vormaligen Reporter schlagartig klar, dass er sich die Identität eines Waffenschmugglers zugelegt hat. Locke/Robertson reist weiter zu einem nächsten Termin in Barcelona. Dort lernt er eine junge Architekturstudentin (Maria Schneider) kennen, die ihn davor bewahrt, erkannt zu werden, und die ihn in der Folge auf seiner Fahrt im Cabrio quer durch Spanien begleitet. Eine Fahrt, die immer mehr zur Flucht wird – denn ihnen dicht auf den Fersen sind zwei afrikanische Agenten sowie Lockes Frau und die spanische Polizei.
Die Story dieses Roadmovie-artigen Pseudo-Thrillers ist nur Vorwand und Hintergrund für einen meisterhaft inszenierten Diskurs über den Scheincharakter der Wirklichkeit und die Realität der Fiktion. Auch wenn Jack Nicholson in seiner Rolle seltsam gehemmt wirkt, ist es gerade sein zurückgenommenes Spiel, das den Reiz dieses wunderbar ziellos dahindriftenden Films ausmacht.