Wir leben in einem Zeitalter des frenetischen Wandels, das durch plötzliche Beschleunigungen und Bremsen, drängende Fristen und ständige Aktualisierungen gekennzeichnet ist. Das Ergebnis ist eine Gesellschaft, die müde ist und der das primäre und wesentliche Gut, die Zeit, fehlt. Das Projekt 1 Sekunde, 1 Gramm will daher Fragen nach dem Sinn der Gestaltung von Zeit und Raum aufwerfen, eine verlorene Dimension der Unentgeltlichkeit und Anmut vermitteln und den Einzelnen in die Verantwortung innerhalb einer Gemeinschaft nehmen.
In praktischer Hinsicht sieht das Projekt die Verwirklichung einer Performance vor, die als kollektiver und gleichzeitig individueller Akt stattfindet. Beim Betreten des Raums wird der Besucher/in gefragt, wie viel Zeit er haben möchte; diese Wahl ist persönlich, unantastbar und nicht rückwirkend. Die gewünschte Zeitspanne wird in eine Tonmenge umgewandelt, die dem Verhältnis 1 Sekunde = 1 Gramm entspricht. Der Besucher/in kann den Ton so formen, wie er es für die am Eingang eingestellte Zeit für richtig hält; ein Timer überwacht und warnt den Besucher/in, wenn die verfügbare Zeit abgelaufen ist. Nach Ablauf der Zeit verlässt der Besucher/in die Knete und den Timer und kann den Raum verlassen. Jeder Teilnehmer/in erhält ein persönliches Zertifikat, das den Abschluss der Aktion bescheinigt. Abschliessend wird der von den Besuchern geformte Ton ausgestellt, wodurch eine Ausstellung entsteht, die gleichzeitig mit der Performance aufgebaut wird. Die Performance reflektiert über das Gewicht der Zeit und über die menschlichen Versuche, eine Dimension, die Zeit, zu manipulieren, zu verwalten und zu verbrauchen, die in der heutigen Zeit immer schwerer zu definieren ist. Die Aktion entspringt also einem Mangel und der Schwierigkeit, mit der Zeit Schritt zu halten. 1 Sekunde, 1 Gramm schenkt Zeit, öffnet eine Klammer mit der Absicht, in den Alltag zurückzukehren und die Kraft zu haben, weiterhin Raum und Zeit zu schaffen. So nimmt der Besucher/in die Zeit, hält sie fest, streichelt sie, formt sie. Die Performance ermöglicht es der Gemeinschaft, die verlorene Zeit wiederzuentdecken, eröffnet einen Raum und eine Zeit, die nicht auf die Realisierung eines Produkts abzielen, sondern auf das reine Vergnügen, ein schlummerndes Verlangen wiederzubeleben.
Die Artistin hinter dem Projekt ist Luisa Turuani. Das Projekt wird kuratiert von Arianna Guidi. Weitere Informationen > hier (auf Italienisch). Veranstaltung anlässlich der Woche der italienischen Sprache 2023.
Der Eintritt ist frei, die Anmeldung ist für alle Personen obligatorisch. Klicken Sie dafür auf den grünen Schalter unten „Prenota ora“ oder rufen Sie uns an unter 044 202 48 46. Um die Anmeldung zu stornieren, schreiben Sie bitte an: iiczurigo@esteri.it.
Veranstaltung im Rahmen der italienischen Woche in der Welt 2023 und Zürich auf Italienisch 2023.
Wann und wo:
NEUES DATUM: FR 17.11.23, 20.00 Uhr
NEUER ORT: DIENSTGEBÄUDE, Töpferstrasse 26, 8045 Zürich
Wir weisen Sie darauf hin, dass während unseren Veranstaltungen Fotos gemacht werden, die in den sozialen Medien geteilt werden. Es ist uns ein Anliegen, Kinder und Minderjährige nicht aufzunehmen. Wenn jemand nicht fotografiert werden möchte, bitten wir um eine telefonische Kontaktaufnahme. Besten Dank!
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