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Lesung mit Michela Marzano > NEUES DATUM!

Im Zunfthaus zur Schmiden in Zürich wird eine Lesung mit Michela Marzano (Schriftstellerin, Philosophin und Journalistin von La Repubblica und La Stampa) stattfinden, die ihr neuestes Buch „Stirpe e vergogna“ (Rizzoli, 2021) vorstellen wird.

Michela Marzano wurde am 20. August 1970 als Tochter von Mama Paola und Papa Ferruccio in Rom geboren. Ihr Bruder Arturo, ebenfalls im August geboren, kam drei Jahre später zur Welt. Nach einer sehr „fleissigen“ Kindheit und Jugend – was ein Euphemismus dafür darstellt, dass sie bereits in jungen Jahren begann, ihr Leben zu ruinieren mit der Manie immer die „Beste“ sein zu wollen und dass sie zwanzig Jahre der Analyse brauchte, um aus dem Skript der „Klassenbesten“ herauszukommen – gewann sie einen Wettbewerb an der Scuola Normale Superiore in Pisa, machte ihren Abschluss in Philosophie und promovierte alsdann in Philosophie ebenso an der SNS. Im Jahr 1998 zog sie nach Paris, wo sie heute noch lebt. In Frankreich gewann sie einen Forschungswettbewerb des CNRS, lernte Jacques kennen und wurde ordentliche Professorin für Moralphilosophie an der Université Paris Descartes (SHS – Sorbonne). Daher machte sie ihre Psychoanalyse und schrieb und dachte mehr als zehn Jahren auf Französisch, bevor sie zu ihrer Muttersprache zurückkehrte und wieder begann auf Italienisch zu schreiben. Dieses, zunächst durch die Zusammenarbeit mit La Repubblica, dann durch die Veröffentlichungen von „Sii bella e stai zitta“ und „Volevo essere una farfalla“, einem grossen Erfolg bei Publikum und Kritikern.

Mit Michela Marzano setzt die Arbeit des Instituts fort, welche sich momentan dem Thema der Erinnerungen widmet. Wie Concetto Vecchio bezieht sich auch Marzano auf die Vergangenheit und stellt die grosse Geschichte und ihre privaten Erinnerungen nebeneinander. Michela wusste es nicht. Ihr ganzes Leben lang hat sie versucht auf der richtigen Seite zu stehen: Die Faschisten waren die anderen, gegen welche man kämpfen musste. Bis sie eines Tages die Vergangenheit ihres Grossvaters entdeckt, der ein überzeugter Faschist der ersten Stunde war. Warum hat ihr nie jemand die Wahrheit gesagt? War es ein Geheimnis, für das man sich schämen musste, oder ein Stück Geschichte, das unbewusst ausgelöscht wurde? „War ich ein Komplize dieser Amnesie?“, fragt sich Michela, nachdem sie einen alten Schaukasten voller Karten und Medaillen aus der Zeit des Faschismus gefunden hat. Die Autorin folgt dem roten Faden, der sich durch ihre Familie zieht, von ihrem Grossvater Arturo bis zu ihrem Enkel Jacopo. Sie zeichnet den Weg nach, der sie zu der Frau gemacht hat, die sie heute ist, gespickt mit Zweifeln und Überlegungen. Thematisiert wird das komplizierte Verhältnis zur Mutterschaft, die Verbindung zwischen Blut, Erbe und Erinnerung und jene Vergangenheit, mit der Italien nie wirklich fertig geworden ist, wenn man überhaupt mit der Vergangenheit fertig werden kann. Das Ergebnis ist ein schonungsloses Selbstporträt, das in diesem Land der Dichter, Helden, Heiligen und (so scheint es, wenn man den Enkeln zuhört) Millionen von widerstandskämpfenden Grosseltern, weit über das Persönliche hinausgeht und die kollektive Verdrängung des faschistischen Nährbodens aufzeigt, in dem die Wurzeln vieler Familienstammbäume liegen. Dieses Buch, das zwischen Roman und Memoiren angesiedelt ist, hat eine unverblümte und prägnante Sprache, welche, ohne zu urteilen, immer wieder Fragen stellt und uns auffordert die Erinnerung zu pflegen, denn „nur so können wir hoffen, dass bestimmte Dinge nie wieder geschehen“.

Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist das Vorweisen eines COVID-Zertifikats (geimpft, geheilt oder getestet (48h)) zwingend erforderlich; darüber hinaus ist die Anmeldung für alle Personen obligatorisch, indem Sie auf die grüne Schaltfläche „Prenota ora!“ klicken oder unter Tel. 044 202 48 46 anrufen.

Zusätzlich muss während der Veranstaltung eine Maske getragen werden.

Die Buchhandlung Mille et deux feuilles Zürich wird mit einer Auswahl von Büchern von Michela Marzano vertreten sein, die vor und nach der Veranstaltung gekauft werden können.

 

Wann und wo:
Donnerstag, 14. April 2022, Türöffnung um 18.30 Uhr | Beginn um 19.00 Uhr, Zunfthaus zur Schmiden (Zunftsaal), Marktgasse 20, Zürich

 

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  • Organisiert von: Italienisches Kulturinstitut in Zürich